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PEOPLE WHO INSPIRE US: CLARA UND MADLEN UND DIE FRAGE NACH DEN FEMALE FOUNDERS

Kennt ihr schon die Female Founders Night? Wie viele andere Initiativen an diversen Hochschulen bringt legt dieses Event den Fokus auf das Thema Gründung. Mit einem Unterschied: Im Vordergrund stehen nicht irgendwelche Gründungsgeschichten, sondern vor allem solche, die von Frauen ausgehen oder anderweitige Bezüge zu Gender aufweisen. Clara und Madlen leiten das diesjährige Event, welches bereits in zwei Wochen in Friedrichshafen am Bodensee stattfinden wird. Wir haben sie zu ihren Zielen mit der Veranstaltung befragt.

Wer seid ihr und was macht ihr?

“Wir sind Clara & Madlen, wir beide studieren an der Zeppelin Universität Soziologie, Politik & Ökonomie, dort haben wir uns auch kennengelernt. Gemeinsam leiten wir jetzt die studentische Initiative der Female Founders Night mit einem tollen Team!”

Das klingt spannend. An vielen Hochschulen gibt es Veranstaltungen rund ums “Gründen”. Die Female Founders Night widmet sich, wie der Name sagt, female founding. Wieso braucht es ein dezidiertes Event mit dem Fokus auf weibliche Gründung?

"Obwohl es in unserer Gesellschaft eine verstärkte Sensibilisierung für Geschlechtergleichberechtigung gibt, lässt sich erkennen, dass der Anteil von Gründungen noch immer stark männlich geprägt ist. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Diesen Zustand und den Status Quo der nach wie vor gleichbleibenden Statistiken zu Gründungen von Frauen & Männern wollen wir diskutieren und hinterfragen."


Schon in zwei Wochen habt ihr eure nächste Female Founders Night. Was können die Teilnehmer*innen dort erwarten?

“Am 14. Oktober werden wir nach drei Jahren endlich wieder die Möglichkeit haben ein Präsenzevent bei uns an der Uni zu veranstalten. Dabei freuen wir uns auf spannende thematische Diskussionen zu den Themen Design, Kunst, Wissenschaft & Technik und Wirtschaft. Alle Bereiche sollen aus einer zukunfts-orientierten Perspektive betrachtet und diskutiert werden. Also beispielsweise im Kunst Panel, gehen wir auf NFT’s ein und was technologische Entwicklungen für Auswirkungen auf die Kunstwelt haben und wie sich das in der Zukunft entwickeln könnte. Oder im Design Panel werden wir darüber sprechen, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen, wie wir wohnen und leben wollen. Genauere Details hierzu findet man auf unseren Social Media und der Female Founders Night Website (www.femalefoundersnight.org).”

Inwiefern sind weibliche Perspektiven in diesen Themenfeldern relevant? Was waren die Überlegungen des Teams?

“Unser diesjähriges Event steht im Licht der Frage “What is possible?” Dabei fragen wir nicht nur nach zukünftig möglichen Entwicklungen in der Kunst, der Wissenschaft & Wirtschaft, sondern auch nach persönlichen und kollektiven Möglichkeitswegen der Entwicklung hin zu einer gerechteren Chance, im speziellen im Unternehmertum. Gerade in Bereichen wie Wissenschaft & Technik oder Design, die doch noch immer sehr männlich geprägt sind, ist es unabdingbar, mehrere Perspektiven zu beziehen. Mit unserem Event wollen wir sozusagen auf die “weibliche” Perspektive aufmerksam machen, dabei jedoch nicht ausschließlich über diese Perspektive sprechen. Es ist für uns sehr wichtig beim Thema Gleichberechtigung alle Beteiligten mit auf die Reise zu nehmen.”

Die Female Founders Night expandiert international, was ist hierbei euer Ziel?

“Die Female Founders Night “expandiert” nicht international, vielmehr treten verschiedene Menschen an uns heran, die von unserer Mission inspiriert sind und Lust haben, auch eine Female Founders Night zu organisieren. Und so hatten wir die letzten zwei Jahren das Glück, an verschiedenen europäischen Universitäten eine Female Founders Night veranstalten zu können. Damit konnten wir unsere Vision, stigmatisierte und stereotypisierte Themen rund um “Female Founding” und in diesem Zusammenhang “Entrepreneurship” öffentlich sichtbar machen und diskutieren und weitertragen.”


Das ist toll und zeigt, dass auch das Bewusstsein darüber, dass Frauen und andere Gruppen andere Herausforderungen bei der Gründung haben können, wächst. Der Female Founders Night enthält im Titel “Female”, euer Event richtet sich jedoch an Personen aller Gender. Inwiefern ist das Event für Menschen mit anderen Gendern interessant und relevant?

“Die Female Founders Night entstand 2018 mit dem Ziel Frauen in der Entrepreneurship Szene eine Plattform zu bieten und Gründer*innen sichtbar zu machen. Wir sehen immer noch einen immensen geschlechterbedingten Gap was die Gründungen in Deutschland angeht, was wir uns zur Motivation nehmen, dieses Event zu veranstalten. So richtet sich dieses Event maßgeblich an Frauen, welche unternehmerisch tätig sind, jedoch nicht ausschließlich. Wir sind davon überzeugt, dass wirkliche und nachhaltige Veränderung nur gelingen kann, wenn wir alle uns mit diesen Themen beschäftigen und auseinandersetzen.”


Absolut. Wir haben bei IN-VISIBLE letztens ein Pink Paper zu gendergerechter Innovation herausgegeben. Es gibt viel Forschung dazu, dass Veränderung in Sachen Gründung dringend notwendig ist, um eine Diversität abzubilden, die erforderlich wäre, um gute Produkte und Leistungen auf den Markt zu bringen. Inwiefern wird das Thema Gender inhaltlich in euren Veranstaltungen von den Studierenden oder Speaker*innen thematisiert?

“Das Thema wird natürlich schon grundsätzlich durch unsere inhaltliche Auslegung des Events thematisiert. Die meisten Teilnehmer*innen und Speaker*innen teilen meist dieses Interesse, weshalb es deshalb auf natürliche Weise auch bei den Veranstaltungen immer wieder diskutiert und besprochen wird. Nicht nur in den Panel-Diskussionen, sondern auch abseits in einer Pause oder im Nachgang. Das Thema Gender ist uns ein Anliegen und deshalb versuchen auch wir immer mit unseren Events das Ganze in die Öffentlichkeit zu tragen und Gehör dafür zu schaffen.”


Die Female Founders Night wurde von Studierenden gegründet, richtet dieses Event denn nur an Gründer*innen, die frisch aus dem Studium kommen bzw. generell studiert haben?

“Das Event richtet sich an alle Menschen, die sich für Unternehmertum interessieren und darüber diskutieren möchten. Dabei ist es nebensächlich, wie alt oder jung man ist, ob man schon gegründet hat oder das zukünftig plant. Wichtig ist, dass man Spaß und Interesse an unserem Thema mitbringt und Lust hat, neue Menschen kennenzulernen und spannende Gespräche mit ihnen zu führen.”


Danke Clara, danke Madlen.

Die nächste Female Founders Night findet am 14 Oktober 2022 in Friedrichshafen statt. Unsere Gründerin Rea Eldem wird im Panel zu hören sein und mit weiteren Gästinnen diskutieren.

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